von Sachiko Schmidt

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1. August 2012

Das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung steht im Mittelpunkt des von der Aktion Mensch initiierten Festivals. Sechs aktuelle Dokumentar- und Spielfilme erzählen von Menschen, die sich eine lebenswerte, gerechte und menschenwürdige Gesellschaft für sich und andere einfordern und diese selbst vorleben. Die Filme schärfen die Sinne und eröffnen Perspektiven. Auch das Rahmenprogramm mit Publikumsgesprächen, Performances und interaktiven Aktionen plädiert für ein Leben in einer Welt ohne Barrieren – seien es technische, kulturell oder soziale. Lokale Filmpartner präsentieren an allen Festivaltagen ihre Arbeit und berichten von inklusiven Möglichkeiten.

22. September 2012, 19 Uhr

Mensch 2.0 – Die Evolution in unserer Hand

R: Alexander Kluge, Basil Gelpke, D/CH 2012, Dok., OmU, 108‘

Was ist der Mensch? Wird aus ihm zukünftig eine Maschine? Was ist Bewusstsein und was künstliche Intelligenz? Einige Forscher meinen, dass sich Mensch und Maschine weiter verbinden – so wie wir uns mit Technik umgeben, wird sie auch im Körper eingesetzt werden. Mit Folgen für das Selbstverständnis des Menschen, für die Kommunikation, aber auch ganz konkret für die Pflege. Etwa, wenn Robo-Hunde über ältere Menschen wachen oder ein Exoskelett Menschen mit Querschnittslähmung wieder laufen lässt. Die Regisseure Alexander Kluge und Basil Gelpke befragen Robotiker, Neurologen und Ärzte und nähern sich der Frage, ob der Mensch seine Evolution jetzt selbst in der Hand hat oder ob mit den Androiden gar eine neue beginnt?

Anschließend:

Podiumsgespräch mit Regisseur Basil Gelpke, Dr. Manfred Hild (Labor für Neurorobotik), Dr. Michael Tangermann (Berlin Brain-Computer Interface), Michael Hensel (Piratenpartei; angefragt), Dr. Thomas Winter (Rehazentrum Potsdam; angefragt)

Filmpartner:

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Labor für Neurorobotik (HU Berlin)
RZP – Rehazentrum Potsdam GmbH

Die Potsdam-Premiere von „Mensch 2.0 – Die Evolution in unserer Hand“ bildet zugleich den Auftakt zur Filmreihe „Dead or Alive – Von Robotern, Cyborgs und Androiden“

 
Dead or Alive – Von Robotern, Cyborgs und Androiden

22.9. - 14.10.2012

»Wie im Science-Fiction-Film« mag der Zuschauer denken, wenn der Dokumentarfilm »Mensch 2.0« Einblicke in Forschungslabore gewährt. Robotiker und Futurologen werden dort vorgestellt und ihre verblüffenden Projekte zur Entwicklung von künstlicher Intelligenz und artifiziellen Körpern. Der Traum, tote Materie zum Leben zu erwecken, wurde filmisch längst umgesetzt: Golem, Maschinenmensch, Frankensteins Monster, … Roboter, Cyborgs und Androide bevölkern die Kinoleinwände seit frühester Zeit. Mehr Mensch oder Maschine, tot oder lebendig? Wie die Frage, ob die Realität den Film beeinflusst oder umgekehrt, ist dies nicht immer klar zu beantworten. Umso mehr lohnt es sich, Science-Fiction-Filme (wieder) zu sehen.

Filmmuseum Potsdam, Breite Str. 1a/ Marstall, 14467 Potsdam
Infos und Karten: 0331-27181-12