Am 26. September 1992 setzte eine Gruppe von 15 bis 20 Personen aus der rechtsextremen Szene eine Baracke auf dem Gelände der Gedenkstätte Sachsenhausen in Brand. Das im ehemaligen Konzentrationslager als „jüdische Baracke“ bekannte Gebäude brannte fast vollständig ab: Ein genauer Blick auf die Situation brandenburgischer Gedenkstätten zu Beginn der 1990er-Jahre zeigt, dass es wiederholt zu politisch motivierten Angriffen aus der rechtsextremen Szene kam. Auch auf das ehemalige Konzentrationslager in Ravensbrück gab es im Oktober desselben Jahres einen heute der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Brandanschlag, bei dem Jugendliche das ehemalige Krematorium mit einem Molotowcocktail in Brand zu setzen versuchten. Dass dies im Gegensatz zu der Baracke in Sachsenhausen nicht gelang, ist einem Sicherheitsmann zu verdanken, der das Feuer rechtzeitig bemerkte und löschte.[1] Nicht nur mit Brandanschlägen hatten die Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück in jenen Jahren zu kämpfen. Günter Morsch, von 1993 bis 2018 Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen, fasste 2014 in einer Bestandsaufnahme der 1990er-Jahre die damalige Bedrohungslage zusammen:
„Die Gedenkstätte Sachsenhausen ist seit der deutschen Einheit immer wieder neonazistischen, antisemitischen und rechtsextremistischen Angriffen von unterschiedlicher Intensität ausgesetzt. Die große Mehrheit sind sogenannte Propagandadelikte […]. Die Dunkelziffer ist leider nicht einschätzbar. Demnach verzeichneten wir die meisten rechtsextremen Taten in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre.“[2]
Solche Propagandadelikte konnten unterschiedliche Formen annehmen, umfassten aber insbesondere das Anbringen rechter Symbole in Toilettenräumen oder an anderen Orten der Gedenkstätte und das Zeigen des Hitlergrußes auf dem Gelände. So dokumentierte der brandenburgische Verfassungsschutzbericht des Jahres 1994 beispielsweise einen Vorfall, bei dem vier Männer in der Gedenkstätte Sachsenhausen im Beisein von Besucher*innen rechtsextreme Parolen riefen und den Hitlergruß zeigten.[3] Hinweise auf ähnliche Delikte finden sich auch in zeitgenössischen Zeitungsberichten. So berichtete 1993 die taz, Jugendliche hätten in den Räumlichkeiten der Gedenkstätte Ravensbrück uriniert und Blumentöpfe in den Ofen des Krematoriums geworfen. Eine weitere Gruppe schrieb demnach nur wenige Tage später „fahrt zur Hölle“ an ebenjenen Ofen. Im August 1991 verteilten Mitglieder der Gruppe „Nationalistische Front“ auf dem Gelände der Gedenkstätte geschichtsrevisionistische Flyer, in denen der Holocaust negiert und sich ein nationalsozialistisches Deutschland zurückgewünscht wurde. Als ein Passant diese auf ihre Aktion ansprach, wurde er körperlich angegriffen.
All diese Berichte können einen ersten Eindruck von der Situation an der Gedenkstätte Ravensbrück vermitteln. Es bleibt jedoch offen, wie weit und in welcher Form rechtsextreme Raumnahmen und alltägliche Bedrohungen in den 1990er-Jahren Gedenkstätten generell prägten.[4] Die Gedenkstätten in Brandenburg gaben zu dieser Zeit kaum Auskünfte, teilweise mit der Begründung, nicht noch weitere Taten provozieren zu wollen. So gibt es in den Jahresberichten der Stiftung lediglich einen einzigen Hinweis auf eine Veranstaltungsreihe im Jahr 1994 mit dem Titel „Gedenkstätten gegen rechte Gewalt“, die darauf hindeuten könnte, dass rechtsextreme und nationalistische Gewalt in den Jahren nach der Deutschen Einheit auch vor Ort eine Rolle spielte.[5] Eine systematische Erfassung von Vandalismus, Propagandaaktionen und Übergriffen aus der rechtsextremen Szene fehlt. Dieser Beitrag greift so auf vorhandene Quellen zurück und versucht mithilfe von Gästebüchern zu rekonstruieren, wie rechtsextreme Geschichtsnarrative an der Gedenkstätte Ravensbrück in den Jahren 1991 bis 1993 geäußert und inszeniert wurden.
Gästebuchforschung in der Geschichtswissenschaft
Zur Gästebuchforschung gibt es bislang nur wenige Publikationen. Dies verwundert, da sich die Museumsforschung in den letzten Jahrzehnten zunehmend auf die Wahrnehmungen, Bedürfnisse und Meinungen von Besucher*innen konzentriert hat. Gästebücher können diese Aspekte besonders authentisch widerspiegeln, da sie in Form und Inhalt frei gestaltbar sind und Raum für subjektive Ausdrucksweisen bieten.
Im Umgang mit Gästebüchern als wissenschaftliche Quelle sind jedoch verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Eine Herausforderung bei der Arbeit besteht darin, dass oft keine weiteren Informationen über die Verfasser*innen zur Verfügung stehen. Die Reziprozität von Gästebüchern sollte bei der Analyse ebenfalls berücksichtigt werden, denn Besucher*innen können sich durch vorherige Beiträge beeinflussen lassen. Bonnie J. Morris hat festgestellt, dass sich Gästebucheinträge oft auf zeitgeschichtliche Ereignisse beziehen, ohne dass diese explizit in der Ausstellung aufgegriffen werden. Sharon Macdonald schlägt daher vor, über die Arbeit mit den Gästebucheinträgen hinaus weitere Quellen einzubeziehen, um auch den gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang nachvollziehen zu können.[6] Vor diesem Hintergrund sollen in der folgenden qualitativen Inhaltsanalyse die Gästebuchbeiträge auch in Verbindung zu zeitgeschichtlichen Ereignissen gesetzt und dementsprechend analysiert werden.
Von Hakenkreuzen und Holocaustleugnung
Die Gästebücher der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück umfassen zwischen 1991 und 1993 insgesamt 732 Seiten. Bei der systematischen Auswertung konnten insgesamt 45 Kommentare festgestellt werden, die in offensichtlichen und subtileren Formen auf rechtsextremistische Geschichtsnarrative hindeuten. Eindeutig in ihrer Interpretation waren dabei Kommentare, die NS-Symbole wie Hakenkreuze, Keltenkreuze und SS-Runen enthielten und sich nationalsozialistischer Phrasen wie „Sieg Heil“ und „Heil Hitler“ bedienten. Ein Gästebuchbeitrag nutzte die Formulierung „NF Heil“, bei dem eine Verknüpfung zur „Nationalistischen Front“ (NF) vermutet werden kann. Diese rechtsextreme Gruppe war laut Gideon Botsch Anfang der 1990er-Jahre die „erfolgreichste Neonazi-Organisation“ im wiedervereinten Deutschland. Sie wurde 1992 verboten, nachdem sie unter anderem Flugblätter in Oranienburg verteilt hatte, auf denen „Schluss mit den Holocaust-Vorwürfen“ gefordert wurde.[7] Auch die in den Gästebüchern dokumentierten gleichschenkligen Keltenkreuze können mit der NF in Verbindung gebracht werden.[8] So zum Beispiel in einem Kommentar aus dem Jahr 1992: „Mit Doitschem Gruße“, statt dem „o“ wird ein Keltenkreuz verwendet. Bei diesen Beispielen könnte das Bekenntnis zum Nationalsozialismus als „Tabubruch“ inszeniert worden sein, wie es in einigen rechtsextremen Kreisen in den 1990er-Jahren üblich war. Das Hinterlassen rechtsextremer Symbole könne dabei insbesondere „eigene identitätsstiftende Bedürfnisse“ befriedigen und gleichzeitig ein Gegennarrativ zum anerkannten Geschichtsverständnis in Deutschland propagieren, so Gideon Botsch und Christoph Kopke.[9]
Weitere Beitragende in den Gästebüchern der Gedenkstätte nutzten zwar keine expliziten NS-Symbole, leugneten aber den Holocaust, indem sie „Alles Lüge“ oder „Quatsch“ im Gästebuch vermerkten. Ein anderer Beitrag könnte so gelesen werden, als würde sich der*die Urheber*in den Nationalsozialismus und dessen Verfolgung von Menschen zurückwünschen: „Man sollte alles wieder aufbauen.“[10]
Antisemitismus und Formen der Holocaustbagatellisierung
Antisemitische Stereotype und den NS verharmlosende Verschwörungsnarrative lassen sich ebenfalls für die Jahre 1991 bis 1993 nachweisen. So setzt ein Eintrag die Verbrechen der Nationalsozialisten mit dem Nichteingreifen der israelischen Armee bei einem 1982 durch radikal-christliche Milizen verübten Massenmord in einem palästinensischen Geflüchtetencamp gleich: „Das ist genau in Sabra und Schatiha passiert. Mit hilfe [sic!] der Zionisten gegen palästinenser. [sic!]“ Mit dem Kurzkommentar „Jude verrecke“ zeigt sich an anderer Stelle eliminatorischer Antisemitismus und in dem Eintrag „Es müßten in anderen Ländern ebenfalls KZ gegeben haben, um auch genug Deutsche zu vernichten [sic!]“,werden „die Deutschen“ zu Opfern stilisiert und ihre Gegner zu den eigentlichen „Tätern“, gegen die sich das nationalsozialistische Deutschland lediglich zu wehren versucht habe.
Die gefundenen Gästebuchbeiträge mit rechtsextremen sowie antisemitischen Inhalten überraschen nicht, insbesondere da die Markierung öffentlicher Räume mit rechtsextremen Symbolen zu einer festen Strategie rechtsextremer Gruppen gehörte.[11] Der positive Bezug auf den Nationalsozialismus und die Leugnung der Shoah kristallisierten sich seit den 1970er-Jahren als zentrale Elemente des rechtsextremen Geschichtsnarrativs in Deutschland heraus. Von Bedeutung war dabei auch die Vernetzung mit internationalen Akteuren der rechtsextremen Szene, wie etwa dem britischen Holocaustleugner David Irving. Seine Werke erlangten in den 1990er-Jahren in der rechtsextremen Szene besondere Popularität, ebenso wie der 1988 erschienene „Leuchter-Report“, der ebenfalls die Verbrechen der Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern leugnet.[12]
Neben den offensichtlich problematischen Beiträgen gibt es auch viele Einträge, deren Inhalte nicht so leicht zu dechiffrieren sind. Erst im Kontext einer Mahn- und Gedenkstätte auf dem Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers erscheinen sie angesichts der an diesem Ort begangenen nationalsozialistischen Verbrechen zumindest fragwürdig und verharmlosend. So zum Beispiel die beiden Beiträge „Habe mir das ganze [sic!] angesehen. Wunderbar.“ und „Nett hier!“ Es wird nicht deutlich, ob sich die Verfasser*innen auf die Ausstellungsräume beziehen oder die historischen Verbrechen positiv bewerten. Genauso NS-bagatellisierend kann die Anmerkung „KZ Sträflingsliste“ bewertet werden, die über einer Namensliste von Besucher*innen ergänzt wurde, auch wenn die Intention des*der Verfassenden nicht eindeutig nachvollzogen werden kann.
Gleichsetzungsstrategien mit Bezug auf die DDR-Vergangenheit der Gedenkstätte Ravensbrück
Die weitere Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers in Ravensbrück, welches nach der Befreiung noch Jahrzehnte lang sowjetischen Truppen als Kaserne diente, erklärt, dass viele Beiträge in den Gästebüchern auf die DDR und die (Nach-)Wendesituation eingehen. Dabei konnte bei einigen Kommentaren auch eine Gleichsetzung der DDR-Regierung mit dem nationalsozialistischen Regime festgestellt werden. Diese Analogie verharmlost die nationalsozialistischen Verbrechen, wie sich zum Beispiel an einem Kommentar zeigt, der die Gleichung „DDR = KZ“ aufstellt. Ein anderer Beitrag baut ein Buchstabenraster, in dem die Worte „NSDAP“ und „SED“ ineinander übergehen.
Widerspruch gegen Rechtsextremismus
Viele andere Einträge in den untersuchten Gästebüchern verurteilten gleichzeitig den erstarkenden Rechtsextremismus der 1990er-Jahre. Sigrid Jacobeit, von 1992 bis 2005 Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück, berichtete in einem Interview im Jahr 2024, dass rechtsextreme Beiträge zwar der Polizei gemeldet, aber nicht aus den Gästebüchern entfernt wurden, sodass auf rechtsextreme und nationalsozialistische Beiträge im Gästebuch von anderen Besuchern reagiert werden konnte.[13] Tatsächlich blieben einige der bisher aufgeführten Beiträge nicht unkommentiert. Viele der Hakenkreuze wurden durchgestrichen oder mit Kommentaren versehen. So zum Beispiel auch der Eintrag „Alles Lüge“. An anderer Stelle wurde ein Hakenkreuz mit dem Zusatz „Eine Idee ist gut, wenn ihre Zeit gekommen ist“ mit „Pfui“ kommentiert.
Einige Beiträge zogen auch einen direkten Bezug zu zeitgeschichtlichen Debatten und mahnten rechtsextreme Entwicklungen im Kontext des Besuchs und des Gedenkens des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück an. Dabei wurden auch die rechtsextremen Vorfälle an der Gedenkstätte selbst thematisiert: „Keine Frage, daß ich von all diesen Greul [sic!] tief betroffen bin. Was mich aber fast mehr betrifft, ist […], daß der Nachwuchs der neuen Nazis hier straflos Aufmärsche veranstalten [sic!], Bücher und Wände beschmieren oder sogar Besucher verprügeln. Sind wir etwa schon wieder soweit?“ Dieser Gästebuchbeitrag zeigt auch, dass die rechten Raumnahmen an der Gedenkstätte Ravensbrück von Besucher*innen nicht unbemerkt blieben und rechte Symbole sehr wohl an öffentlich zugänglichen Wänden der Gedenkstätte aufzufinden waren und wahrgenommen wurden.
Ferner kann die These von Morris bestätigt werden, dass in Gästebuchbeiträgen auch aktuelle Ereignisse mit einbezogen werden. So kommentierte ein Gast beispielsweise: „Am 15.6.91 durften Neo-Nazis in Dresden unter Polizeischutz marschieren. Ich schäme mich, in dieser Demokratie zu leben. Die Frauen von Ravensbrück werden niemals vergessen.“ Dieser Beitrag spielt auf den Gedenkmarsch in Erinnerung an den in der DDR bereits aktiven und in der Nachwendezeit bundesweit bekannt gewordenen Neonazi Rainer Sonntag an. Sonntag war im Rahmen einer Auseinandersetzung im kriminellen Milieu zwei Wochen zuvor erschossen wurden. Zu der Gedenkveranstaltung kamen ca. 1.500 junge Rechtsextreme nach Dresden.
Fazit
Auch wenn rechtsextreme und den Holocaust relativierende Beiträge in den Gästebüchern der Gedenkstätte Ravensbrück in den Jahre 1991 bis 1993 insgesamt eine Randerscheinung blieben, ist es nicht überraschend, dass rechtsextreme Einzelpersonen und wohl auch Mitglieder rechtsextremer Gruppen in den 1990er-Jahren gezielt in Gedenkstätten ihre geschichtsrevisionistischen Ideologien verbreiteten. Denn die Fokussierung und einhergehende Betonung von Opfergeschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus standen dem geschichtspolitischen Ziel rechtsextremer Gruppen, die deutsche Vergangenheit und damit das Deutschlandbild wieder „positiv“ zu besetzen, entgegen. Ebenso strahlen Gedenkstätten einen „besonderen Symbolwert“[14] für rechtsextreme Kreise aus. Dies kann auf die gesellschaftliche Funktion von Gedenkstätten zurückgeführt werden. Gedenkstätten dienen über die Aufgabe der historischen Bildung hinaus immer wieder als „Orte der Artikulation staatspolitischer Interessen“[15], wie Insa Eschebach, die von 2005 bis 2020 die Gedenkstätte Ravensbrück leitete, feststellte. Das bedeutet, dass die Orte im Rahmen von staatlichen Gedenkveranstaltungen auch dafür genutzt werden, das gesellschaftliche Bild der Vergangenheit auszuhandeln und deren heutige gesellschaftliche Relevanz zu prägen. Ein Angriff auf eine Gedenkstätte stellt deshalb ebenso einen Angriff auf das öffentliche Geschichtsverständnis der Gegenwart dar.
[1] Rosa Zylka, Deutscher, willst du ewig zahlen? Gewalt gegen die Gedenkstätte Ravensbrück in den frühen 1990er-Jahren, in: Gideon Botsch, Gesa Köbberling, Christoph Schulze (Hg.): Rechte Gewalt. Aktuelle Analysen und zeithistorische Perspektiven auf das Land Brandenburg, Berlin 2023, S. 261.
[2] Günter Morsch, Die Brandanschläge auf die ‚Jüdischen Baracken‘, in: Christoph Kopke (Hg.): Angriffe auf die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen. Rechtsextremismus in Brandenburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen, Berlin 2014, S. 22f.
[3] Ministerium des Innern des Landes Brandenburg, Verfassungsschutzbericht 1994, S. 38.
[4] In der Geschichtswissenschaft hat sich in den vergangenen Jahren eine Tendenz entwickelt, die extreme Rechte nicht nur anhand ihrer physisch verübten Gewalt begreifen zu wollen. Denn darüber hinaus scheint es wertvoll, auch einen Blick darauf zu werfen, wie öffentliche Räume von rechtsextremen Gruppen geprägt und besetzt werden. Das Konzept der Raumnahme beschreibt in diesem Zusammenhang jenes Einwirken rechtsextremer Gruppen auf öffentliche Orte, das über die körperliche Gewalt hinaus auch die soziale Besetzung der Räume bspw. mit Gewaltsymbolen umfasst. Vgl. hierfür u.a.: Franka Maubach, Liminale Räume. Straßengewalt im ostdeutschen Umbruch und der Mord an Amadeu Antonio Kiowa, in: Hannah Ahlheim, Franziska Rehlinghaus (Hg.): Abgrenzen, Entgrenzen, Begrenzen. Zur Geschichte des Liminalen in der Moderne, Bielefeld 2024, S. 93–110.
[5] Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Jahresbericht der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten für die Jahre 1993 bis 1995, Oranienburg 1996, S. 82.
[6] Bonnie J. Morris, The Frightening Invitation of a Guestbook, in: Curator. The Museum Journal Vol. 54 2011 (3), S. 243ff; Sharon Macdonald, Accessing Audiences: Visitor Books, in: Museum und Society, Vol. 3 2005 (3), S. 123.
[7] Gideon Botsch, »Schluss mit dem Holocaust«. Der Brandanschlag auf die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen im Kontext rechtsextremer Geschichtspolitik, in: Christoph Kopke (Hg.): Angriffe auf die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen. Rechtsextremismus in Brandenburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen, Berlin 2014, S. 43.
[8] Gideon Botsch, »Nationalismus – eine Idee sucht Handelnde«. Die Nationalistische Front als Kaderschule für Neonazis, in: Heike Kleffner, Anna Spangenberg (Hg.): Generation Hoyerswerda. Das Netzwerk militanter Neonazis in Brandenburg, Berlin 2016, S. 80.
[9] Gideon Botsch, Christoph Kopke, NS-Propaganda im bundesdeutschen Rechtsextremismus, in: APuZ. Aus Politik und Zeitgeschichte, 65. Jahrgang: Hitlers „Mein Kampf“, Bonn 2015, S. 34 und S. 38.
[10] Eine andere Lesart des Beitrags wäre, dass die verfassende Person sich lediglich die Rekonstruktion der Baracken in Ravensbrück wünschen könnte. Da der Kommentar allerdings bereits im Gästebuch von einer weiteren Person durchgestrichen und mit dem Kommentar „Das obrige [sic!] tut mir leid, aber es gibt ja noch Doofe“ versehen wurde, zeigt auf, dass auch andere Personen den Kommentar als Wunsch nach der Rückkehr des Nationalsozialismus und der Konzentrationslager verstanden haben.
[11] Vgl. Robin Kendon, Der Umgang mit Zeichen und Symbolen des Rechtsextremismus. Erfahrungen aus der Arbeit des Mobilen Beratungsteams, in: Dirk Wilking, Michael Kohlstruck (Hg.), Demos – Brandenburgische Institut für Gemeinwesenberatung, Einblicke III. Ein Werkstattbuch, Potsdam 2010, S. 86.
[12] Vgl. Rosa Zylka 2023, S. 252f.
[13] Diese Information stammt aus einem persönlichen Interview mit Sigrid Jacobeit mit der Verfasserin dieses Beitrags aus dem Jahr 2024. Es ist bisher unveröffentlicht.
[14] Günter Morsch, Die Brandanschläge auf die ‚Jüdischen Baracken‘, in: Christoph Kopke (Hg.): Angriffe auf die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen. Rechtsextremismus in Brandenburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen, Berlin 2014, S. 23.
[15] Insa Eschebach, Aufgaben von KZ-Gedenkstätten: Von Orten des Gedenkens und der Trauer über zeithistorische Museen zu Orten des Massentourismus. Einführung, in: Enrico Heitzer et al. (Hg.): Von Mahnstätten über zeithistorische Museen zu Orten des Massentourismus? Gedenkstätten an Orten von NS-Verbrechen in Polen und Deutschland, Berlin 2016, S. 25.