von Christoph Classen

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1. Dezember 2009

Über populäre Darstellungen von Geschichte im Fernsehen ist in den letzten eineinhalb Jahrzehnten viel gestritten worden. Fachhistoriker und Medienwissenschaftler haben insbesondere die autoritative und suggestive Art der Darstellungen kritisiert, ebenso wie fehlende inhaltliche Differenzierungen und historisch-kritische Perspektiven. Dagegen argumentieren die Praktiker mit der hohen Popularität ihrer Sendungen und den dramaturgischen und visuellen Erfordernissen des Mediums Fernsehen.
Der Stil historischer Fernsehdokumentationen wurde seit den 1980-er Jahren maßgeblich von der Redaktion Zeitgeschichte des ZDF geprägt. Große Popularität erzielten insbesondere in den 1990er-Jahren mehrere Sendereihen über den Nationalsozialismus sowie zuletzt 2008 die Serie „Die Deutschen“, ein Rückblick auf das letzte Jahrtausend anhand exemplarischer Biografien. ZOL sprach anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Redaktion Zeitgeschichte des ZDF mit Guido Knopp, ihrem Leiter, über Potentiale und Grenzen des Geschichtsfernsehens sowie über seine zukünftige Entwicklung. Das Gespräch führte Christoph Classen.

Christoph Classen im Gespräch mit dem Leiter der Redaktion, Guido Knopp:

 

Prof. Dr. Guido Knopp promovierte nach dem Studium der Geschichte, Politik und Publizistik an der Universität Würzburg mit einer Arbeit über das Verhältnis von SPD und USPD nach dem I. Weltkrieg. Er arbeitet zunächst als Journalist für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und die „Welt am Sonntag“, bevor er 1978 seine Tätigkeit beim ZDF aufnahm. Seit ihrer Gründung im Jahre 1984 leitet er dort die Redaktion Zeitgeschichte. Daneben lehrt er Journalistik an der Gustav-Siewerth-Akademie in Weilheim-Bierbronnen.