Hg. von Jürgen Danyel, Lars Karl, Jan-Holger Kirsch

  |  

1. Mai 2005

Zeitgeschichte-online nimmt den 60. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus zum Anlass, um die Entwicklung und den Wandel der russischen bzw. sowjetischen Erinnerung von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die jüngste Gegenwart anhand exemplarischer Themenfelder zu verfolgen. Betrachtet werden sowohl die offizielle Erinnerungskultur mit ihren Ritualen und Inszenierungen in Gestalt der jährlichen Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges", die Orte der Erinnerung (Denkmäler, Gedenkstätten) als auch die Verarbeitung der Erfahrungen des Krieges im sowjetischen Film, der Literatur und Kunst. Daneben werden auch die inoffizielle Erinnerungskultur und deren Spannungsverhältnis zum offiziellen Erinnerungskanon thematisiert. Ergänzt wird das Angebot durch eine Dokumentation des Umgangs mit Krieg und Befreiung im heutigen Russland insbesondere im Zusammenhang mit den russischen Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Betrachtet werden darüber hinaus die Transfers der russischen Erinnerung in die DDR. Der Themenschwerpunkt wurde in Kooperation mit der vom Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst vorbereiteten Ausstellung "Triumph und Trauma. Sowjetische und postsowjetische Erinnerung an den Krieg 1941-1945" realisiert.

Beiträge

Igor J. Polianski

Der 60. Jahrestag des Sieges: Das Fest des historischen Friedens und der Krieg der Geschichtsbilder zwischen Baltikum und Russland

Melanie Arndt, Veronika Gerber

Der 60. Jahrestag des Endes des Zw eiten Weltkrieges - Baltische Wahrnehmungen und Reaktionen

Lars Karl

Inszenierung eines politischen Mythos

Carmen Scheide

Individuelle Kriegserinnerungen in der Sowjetunion

Lars Karl

Poklonnaja Gora: Erinnerungskultur im postkommunistischen Russland

Andreas Langenohl

Neuinstitutionalisierung und öffentliche Reformulierung

Peter Fibich

Das sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow

Hans-Ernst Mittig

Ann-Kathrin Mätzold

Im Rahmen des Projekts: „Russland und Deutschland: Historische Bilder und Zukunftsvisionen“ untersuchen deutsche und russische Studenten gemeinsam die Erinnerungs- und Gedenkkultur an den Zweiten Weltkrieg

Lars Karl

Der Zweite Weltkrieg im sowjetischen Spielfilm und dessen Rezeption in der DDR, 1945-1965

Christina Morina

Darstellung und Deutung des Russlandfeldzuges in der deutsch-deutschen Nachkriegsliteratur (1945-1960)

Siegfried Lokatis

Die Zensur sowjetischer Kriegsromane beim Verlag „Volk und Welt“

Simone Schlindwein

Russland 2004, Regie: Dmitrij Meshiev