In den letzten Tagen und Wochen wurden wir mit diversen Jahresrückblicken in allen Formaten konfrontiert. Das ist nur selten spannend, noch seltener lustig und zumeist ermüdend. Gehört man allerdings einer Berufsgruppe an, die am Ende des Jahres nicht besonders gefordert ist – und dazu gehören Historiker*innen –, wäre es möglich, diese Zeit zu nutzen, um zur Ruhe zu kommen und zumindest einige Ereignisse des Jahres Revue passieren zu lassen.
Wer sich jetzt sorgt, an dieser Stelle mit Zusammenfassungen des Jahres beliefert zu werden, kann sich entspannt zurücklehnen. Die Redaktion von zeitgeschichte|online beteiligt sich nicht am allgemeinen Rückblickfuror.
Dennoch wollten wir kurz innehalten, die übermüdeten Augen schließen und Bilder vorüberziehen lassen. Wir alle haben in den letzten zwölf Monaten unzählige Bilder gesehen. Die meisten davon haben wir nicht einmal registriert, einige wenige sind hängen geblieben, manche würden wir gern vergessen, ein paar sind vielleicht unbeschreiblich und existieren nur in unseren Köpfen. Es gibt Bilder, die wir alle kennen, und von denen doch verschiedene Interpretationen existieren, und es gibt Expert*innen, die Bilder lesen können wie andere ein Sachbuch.
Wir haben Kolleg*innen unseres Faches gebeten, uns „ihr“ Bild zu zeigen und zu erzählen, warum dieses, ausgerechnet dieses eine Bild eine Bedeutung für sie hat. Unsere Bitte beinhaltete so gut wie keine Bedingungen, weder das Genre betreffend noch sollte Privates außen vor bleiben. Das in der Wissenschaft so unbeliebte Personalpronomen „Ich“ war ausdrücklich erwünscht. Einzig die Textlänge wurde auf maximal eine Seite begrenzt.
Sie finden im Folgenden 24 Beiträge, in denen unsere Kolleg*innen über „ihre“ Bilder erzählen. Wir haben sie in fünf Kapitel zusammengefasst. Sie sind nicht nach den in unserem Fach üblichen Kategorien Raum, Zeit, Epoche, sondern schlicht und einfach nach dem Datum ihres Eingangs geordnet.
Damit wünschen wir Ihnen für das Jahr 2020 genügend Atempausen und Zeit zum Nachdenken, außerdem spannende Begegnungen, natürlich Glück und Gesundheit sowie eine große Portion Humor, mit der Sie den Widrigkeiten des Lebens begegnen können.
Annette Schuhmann, Rebecca Wegmann, Sophie Genske und Julius Honke
TEIL 1
Mit Beiträgen von Annette Vowinckel, Helen Thein, Andreas Ludwig und Miriam Zlobinski
TEIL 2
Mit Beiträgen von Frank Bösch, Annette Schuhmann, Ronald Funke, Hedwig Richter und Clemens Villinger
TEIL 3
Mit Beiträgen von Robert Mueller-Stahl, Josephine Kuban, Eszter Kiss, Sandra Starke und Christoph Classen
TEIL 4
Mit Beiträgen von Michael Wildt, Stefanie Eisenhuth, Rebecca Wegmann, Julius Honke und René Schlott