Hg. von Melanie Arndt, Annette Schuhmann

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15. Dezember 2020

Seit mehr als 120 Tagen protestieren die Menschen in Belarus gegen die gefälschten Wahlen vom 9. August 2020. Seitdem wird eingeschüchtert, verhaftet, gefoltert und gedemütigt. Mehr als 13.000 Menschen haben das Land inzwischen verlassen, darunter auch Polizist*innen, die sich an den Ausschreitungen gegen die eigene Bevölkerung nicht beteiligen wollen. Knapp 30.000 Menschen wurden verhaftet, mindestens vier Menschen starben durch Polizeigewalt.
Die Mehrheit weiß wenig über dieses Land, kennt nicht einmal die genaue Landesbezeichnung. Das hat sich seit den mutigen und andauernden Protesten, den Berichten der Augenzeug*innen, den Fotos und Videoaufnahmen in den Social Media-Kanälen und Blogs geändert.
In unserem Dossier berichten Historiker*innen über den zeithistorischen Kontext des Landes und das enorme und mutige zivilgesellschaftliche Engagement der Bevölkerung, über das weibliche Gesicht der Proteste, die Situation an den Universitäten, über den Umgang des Regimes mit der Pandemie und über die Stimmungslage in den einstigen Hochburgen Lukaschenkos, den sogenannten „Tschernobyl-Gebieten“.

Wie immer auf zeitgeschichte|online wird auch dieses Dossier stetig erweitert. Ideen, Konzepte, Exposés für mögliche Beiträge sind erwünscht und an die Redaktion zu richten: schuhmann@zzf-potsdam.de

 

*Die Belarusische Bloggerin Olga Tokartschuk in einem Beitrag vom 4.12.2020 in der FAZ: Friedrich Schmidt, Aus dem Koma erwacht man nicht in einer Stunde.
 

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