Zum 75. Jubiläum zeigten sich die Internationalen Filmfestspiele Berlin politischer denn je. Ein dreiviertel Jahrhundert wird die Berlinale 2025 alt. Unter neuer Leitung von der US-Amerikanerin Tricia Tuttle und mit einem abgespeckten Programm fokussierten viele der vom 13. bis zum 23. Februar 2025 gezeigten Filme Konflikte unserer Gegenwart. Der Nahostkonflikt, der russische Angriffskrieg in der Ukraine und rechter Terror und seine Folgen, genauso wie Fragen nach dem Zustand der Demokratie oder dem gesellschaftlichen Zusammenhalt werden auf die große Leinwand projiziert.
Seit ihrer Gründung 1951 war und ist die Berlinale Schauplatz für Auseinandersetzung sowie ein Ort der Begegnung. Denn die Berlinale ist und bleibt ein Festival, bei dem Menschen aus aller Welt in der deutschen Hauptstadt zusammenkommen. Den Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk erhielt die schottische Schauspielerin Tilda Swinton. Obwohl sie seit der Uraufführung auf der Berlinale ihres ersten Films "Caravaggio" (1986) eng mit dem Festival verbunden ist – Swinton spielte in 26 Filmen des Festivalprogramms mit und war 2009 sogar Präsidentin der Internationalen Jury – wurde anlässlich der Verleihung des Goldenen Ehrenbären nur ein einziger Film "Friendship's Death" aus ihrem Œuvre gezeigt.
Warum "The Invisible Frame" aus dem Programm des Berliner Filmfestivals ausgeschlossen wurde, bleibt unserer Redaktion ein Rätsel. In der Dokumentation der britischen Filmemacherin Cynthia Beatt fährt Tilda Swinton mit dem Fahrrad Teile der ehemaligen Mauer ab. Dabei sinniert die Schottin über die Sinnhaftigkeit von Mauern – eine Frage, die uns auch heute nicht loszulassen scheint. Frühere Preisträger*innen der Kategorie Hommage wie Steven Spielberg, Martin Scorsese, Isabelle Huppert, Helen Mirren oder auch Charlotte Rampling wurden mit mehreren Filmen im Programm geehrt. Das mag auch damit zu tun haben, dass in den filmhistorischen Sektionen eingespart werden muss.
Trotzdem zeigte die Berlinale in diesem Jahr insgesamt 240 Filme. Einige davon haben sich unsere Autor*innen genauer angeschaut. Für ihr Engagement wollen wir uns an dieser Stelle bedanken.