Wir haben Anna Henckel-Donnersmarck aus Anlass der 71. Berlinale interviewt. Seit 2019 kuratiert sie die relativ junge Sektion Shorts der Berlinale, die in diesem Jahr unter dem „Auftrag“ stand: Erzähl mir von Dir, damit ich die Welt verstehe.
In diesem ersten Teil der Berlinale, mit dem etwas sperrigen Untertitel Industry Event, waren für das Fachpublikum und die Vertreter*innen der Presse zwanzig Kurzfilme zu sehen. Und wie auch im Vorjahr waren es verstörende, liebevolle, grausame, manchmal lustige und immer und in jedem einzelnen Film bewegende Erzähl- und Bildwelten, die sich dem*r Zuschauer*in in einer Länge von sieben bis maximal dreißig Minuten auftaten. Und ja, sie alle erzählen davon, was Filmemacher*innen derzeit bewegt: Von queerer Existenz und Liebe, von Gewalt und Missbrauch, bei dem alle wegschauen, von der so oft unerträglichen Last der Pubertät, von der Sehnsucht, die auch die „Alten“ nicht schlafen lässt und von Musik, die wir nicht selten für „unsere“ Musik halten, die jedoch, bevor sie uns erreicht, bereits in weit entfernten Weltgegenden erfunden wurde.
Dem achtköpfigen Auswahlteam um Anna Henckel-Donnersmarck verdanken wir ein Stück Welt, das alle, die sich auf die Shorts des Jahres 2021 einlassen, von jetzt an mit sich tragen werden. Das folgende Interview fand als Zoom-Gespräch am 26. Februar 2021 statt. Wir zeigen einen Ausschnitt von acht Minuten aus einem wesentlich längeren Gespräch. Im Fokus standen Fragen nach den Auswahlkriterien der Jury, den Besonderheiten der Shorts-Community und den Erzählweisen des Kurzfilms. Wenn es im Juni den zweiten Teil der Berlinale geben wird, in dem die Filme endlich einer breiten Öffentlichkeit gezeigt werden, erzählen wir mehr über die Filme, die uns im März bewegten.
Mehr dazu:
Homepage von Anna Henckel-Donnersmarck
Auf dem Blog der Berlinale Shorts finden sich Interviews, Texte und Informationen zu allen Filmen der Shorts-Sektion
Das Magazin "Kurzschluss" des Senders ARTE berichtet zeigt nicht nur jeden Samstag neue Kurzfilme aus der ganzen Welt, sondern berichtet auch über die Produktion und den Dreh von Kurzfilmen, interviewt Regisseur*innen und informiert über das Festivalgeschehen
Videoschnitt: Roger Richter